Wasser- und Nährstoffkreisläufe

Geschlossene Wasser- und Nährstoffkreisläufe sorgen für einen effizienten Umgang mit Ressourcen und verhindern den Austrag von Düngemitteln in die Umwelt. Regenwasser von den Gewächshausdächern wird aufgefangen und für die Bewässerung unserer Tomaten genutzt.

Unsere Tomaten wachsen auf wieder verwendbarem Perlite. Perlite ist ein natürlich vorkommendes vulkanisches Gestein (vulkanisches Glas), das sich beim Erhitzen aufgebläht. Am Kulturende wird das Substrat mit heißem Dampf sterilisiert und wieder für die neue Kultur verwendet. So können wir Krankheiten für die Folgekulturen ausschließen und das Kultursubstrat über Jahre wieder verwenden.

Einsatz von Nützlingen

Ein konsequenter Einsatz von biologischem Pflanzenschutz (Nützlinge), kombiniert mit modernen Kulturverfahren, macht umweltschonenden Pflanzenanbau möglich...

Große Bedeutung erlangten Hummeln in den vergangenen 30 Jahren für die Tomatenzucht. Ihr Einsatz führte zu deutlichen Mehrerträgen und zu einem verbesserten und gleichmäßigen Fruchtbehang. Ihre Bestäubungsleistung wird auch in den Kulturen der Franken-Tomate in Anspruch genommen. Bei Nachtschattengewächsen wie der Tomate sitzen die Pollenkörner relativ fest verpackt in porösen Kapseln und müssen durch diese Poren mehr oder weniger gewaltsam herausgeschüttelt werden. Tomaten, deren Blüten sich die dicken Brummer angenommen haben, liefern 25 Prozent mehr Ertrag als manuell behandelte.
Gegen den Hauptschädling im Tomatenanbau, der Weißen Fliege, setzen wir die Schlupfwespe (Encarsia formosa) und die Raubwanze (Macrolophus caligniosus) ein. Die Schlupfwespen legen ihre Eier in die Larven der Weißen Fliege ab. Die Larven verfärben sich anschließend schwarz. Am Ende schlüpfen aus den Larven Schlupfwespen, die weitere Larven der Weißen Fliege parasitieren können. Die Raubwanzen ernähren sich von Larven der Weißen Fliege. Aber auch Spinnmilben stehen auf dem Speiseplan dieses vielseitigen Räubers.
Spinnmilben vermehren sich besonders bei Hitze und Trockenheit in den Tomaten und können im Sommer Schäden an den Tomatenblättern verursachen. Neben Raubwanzen setzen wir gegen die Spinnmilbe hauptsächlich Raubmilben (Amblyseius califonicus) und Gallmücken (Feltiella acarisuga) ein, die sich von Spinnmilben ernähren.

Qualitätssicherung auf Höchstem Niveau

Alle Produzenten der Franken-Tomate sind nach den Richtlinien der Qualitätssicherungssystemen GlobalGAP und QS zertifiziert und werden jährlich von unabhängigen Experten geprüft. Dadurch wird die Einhaltung der Produktions-, Hygiene- und Sozialstandards gewährleistet.

GlobalGAP ist ein international eingeführtes System auf Erzeugerebene, während QS vom erzeugenden Betrieb über den Großhandel bis zum Einzelhandel alle Stufen erfasst. Die Systeme basieren auf festgelegten Kriterien, die die Qualität und Sicherheit der Produktion und der Produkte – aber auch die der Mitarbeiter betreffen. Die Erzeugerbetriebe müssen sicherstellen, dass die geltenden rechtlichen Vorgaben der Qualitätssicherungssysteme eingehalten werden.

Klimaführung in unseren Gewächshäusern

Eine kluge Klimaführung im Gewächshaus verhindert das Auftreten von Pilzkrankheiten an unserer Franken-Tomate. Moderne Mess- und Regeltechnik und Klimacomputer ermöglichen uns, die Temperatur und Luftfeuchte in unseren Gewächshäusern zu kontrollieren. Damit können wir das Klima im Gewächshaus so steuern, dass Krankheiten, wie z.B. die gefürchtete Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans), die Tomaten nicht infizieren können. Der zunehmende Einsatz von Biomasse (Holzhäcksel) senkt den Verbrauch von fossilen Brennstoffen. Dadurch leisten wir einen überdurchschnittlichen Beitrag zur CO2-Reduktion.

Produktions­technische Beratung

Die Produzenten der Franken-Tomaten sind Mitglieder des Gemüseerzeugerrings Knoblauchsland e.V. und werden durch diesen beraten. Der Gemüseerzeugerring Knoblauchsland e.V. bietet seinen Mitgliedern eine neutrale produktionstechnische Beratung an. Dabei spielen umweltschonende Produktionsmethoden schon immer eine zentrale Rolle der Beratung. In wöchentlichen Beratungsgesprächen werden die anstehenden Maßnahmen der Woche besprochen.

Der Gemüseerzeugerring Knoblauchsland e.V. ist Mitglied des Landeskuratoriums für pflanzliche Erzeugung in Bayern e.V. (LKP). Das LKP ist ein nichtstaatlicher Beratungsanbieter und im Rahmen der Verbundberatung als Partner der staatlichen Beratung anerkannt.

Gemüseerzeugerring Knoblauchsland e.V.
Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern e.V.